Zwei Lehrgänge, ein starker Tag

Am Samstag, den 20. September 2025, war die Rennwiesenhalle in Reutlingen Schauplatz einer besonderen Doppelveranstaltung: Gleich zwei Lehrgänge fanden parallel statt – der Landeslehrgang Hebeltechniken mit Andreas „Ändy“ Schnelle (2. Dan) und der Kinder- und Jugendlehrgang Atemikombinationen mit Enno Häberlein (6. Dan). Rund 50 Teilnehmende ließen sich auch von sommerlichen 30°C nicht abhalten und nutzten die Gelegenheit, voneinander und von zwei erfahrenen Referenten zu lernen. So bot der Tag für Jung und Alt gleichermaßen die Gelegenheit, parallel neue Techniken zu lernen und Erfahrungen auszutauschen.
Landeslehrgang: Präzision und Kontrolle
Im Erwachsenenlehrgang setzte Andreas Schnelle den Schwerpunkt zunächst auf Verteidigungen gegen Würgeangriffe aus verschiedenen Positionen. Ob Würgen von vorne, von hinten oder im Bodenkampf – die Teilnehmenden arbeiteten an klaren Lösungen, die nicht nur Befreiung, sondern auch Kontrolle des Angreifers ermöglichen. Besonders im Fokus standen saubere Hebeltechniken, die Sicherheit geben, ohne unnötig zu eskalieren.
Im zweiten Teil widmete sich der Lehrgang einer komplexeren Kombination gegen den klassischen „Schwinger“. Diese Technik wurde systematisch aufgebaut, sodass die Gruppe Schritt für Schritt die gesamte Abfolge erarbeiten konnte. Gerade diese Methodik machte die Einheit wertvoll: Anfänger fanden einen verständlichen Zugang, während Fortgeschrittene ihre Feinheiten schärfen konnten. Am Ende stand eine komplette, mehrstufige Kombination, die im Ernstfall sofort anwendbar wäre.
Kinder- und Jugendlehrgang: Grundlagen mit Tiefe
Zeitgleich leitete Enno Häberlein den Kinder- und Jugendlehrgang, in dem mehrere Ansätze von Techniken im Fokus standen. Spielerisch, aber dennoch technisch klar, übten die jungen Ju-Jutsuka den Umgang mit typischen Angriffssituationen. Nach den Befreiungen folgten Folgetechniken mit gezielten Atemis und einfachen Nervendrucktechniken.
So entstand ein abwechslungsreiches Programm, das sowohl die Bewegungsfreude der Kinder aufgriff als auch den Anspruch erfüllte, praxisnahe Selbstverteidigung zu vermitteln. Für viele war es die erste Gelegenheit, Abläufe in einer methodischen Kette zu üben – ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu mehr Sicherheit auf und neben der Matte.
Dank an Referenten, Ausrichter und Teilnehmende
Der Tag zeigte eindrucksvoll, wie vielfältig Ju-Jutsu sein kann, wenn Lehrgänge mit unterschiedlichen Schwerpunkten gleichzeitig stattfinden. Möglich wurde das durch die beiden Referenten, die ihr Wissen verständlich, strukturiert und mit großem Engagement weitergaben.
Ein herzliches Dankeschön gilt außerdem allen Sportlerinnen und Sportlern, die trotz hoher Temperaturen konzentriert und ausdauernd trainierten. Und nicht zuletzt der TSG Reutlingen, die mit reibungsloser Organisation und guter Betreuung einmal mehr bewies, dass sie ein zuverlässiger Partner im Verband ist.






